Header-Bild

SPD Altenstädt

Unterbezirksparteitag der SPD: Genossen sägen an Präsidentenstuhl

Presse

Kreis Kassel. Die SPD-Ortsvereine treffen sich am Wochenende zum Unterbezirksparteitag in Hofgeismar. Es soll unter anderem um die Energiewende und die Chancengleichheit gehen. És liegt aber auch ein Antrag aus Altenstädt vor, das Amt des Bundespräsidenten abzuschaffen oder dessen Pensionsansprüche zu ändern.

Bis zu 185 Delegierte der SPD-Ortsvereine aus dem gesamten Landkreis Kassel kommen am Freitag, 20. April, ab 18 Uhr in der Stadthalle Hofheismar zum Unterbezirksparteitag 2012 zusammen. Neben Delegiertenwahlen zu Bundes-, Landes- und Bezirksparteitagen steht vor allem die beratung von Anträgen auf dem Program sowie ein politischer Bericht des Unterbezirksvorsitzenden Uwe Schmidt.
Er kommt unter anderem zu dem Fazit, dass Nordhessen unter der Kahlschlagpolitik zu leiden habe und in der Landesregierung keine Lobby habe. Gleichzeitig wertet er die Vorreiterrolle Nordhessens in Sachen erneuerbarer Energien als gutes Beispiel für das Gelingen der Energiewende. Die verlorene absolute Mehrheit im Kreistag und das Regieren mit wechselnden Mehrheiten verlange von der SPD Disziplin, Flexibilität und vor allem einen hohen Abstimmungbedarf, erklärte Schmidt vorab. Zu seinem Bericht ist auch eine Aussprache vorgesehen.
Aus den Ortsvereinen und Gremien liegen wichtige Anträge zur Kreis-, Landes- und Bundespolitik vor, über die am Freitag abgestimmt werden soll. Dazu gehören:
• Resolution gegen die Kürzung der Einspeisevergütung für Fotovoltaik, da sie Arbeitsplätze gefährdet (Antrag des SPD-Unterbezirksvorstands).
• Abschaffung unbefristeter Arbeitsverträge (Juso-Unterbezirk).
• Gleichstellung Behinderter (Inklusion) darf nicht von kommunaler Kassenlage abhängig sein (Unterbezirk).
• Die Pensionsansprüche für für Bundespräsidenten sollen neu geregelt werden (Ortsverein Wolfhagen).
• Das Amt des Bundespräsidenten soll abgeschafft werden (Ortsverein Altenstädt).
• Zur Chancengleichheit beim Schulabschluss sollen alle Schüler identische Schulbücher haben (Juso-Unterbezirk).
• Die Wohnungsbaugesellschaft Wohnstadt soll vom Land nicht verkauft werden (Unterbezirk).• Die Zuschusskürzungen für den NVV und die Fusion von NVV und RMV werden abgelehnt (Unterbezirk).
• Die Zustandskontrolle privater Abwasserkanäle (Eigenkontrollverordnung) soll nur bei Neubauten erforderlich sein oder wenn ein begründeter Verdacht auf Verunreinigungen besteht (Unterbezirk).
• Fahrtkostenübernahme auch für Schüler nach der 10. Klasse (Juso-Unterbezirk).
• Auszubildende in hessischen Landratsämtern sollen unbefristet und in der richtigen Lohngruppe übernommen werden (Juso-Unterbezirk).
• Schulungen zur Gründung von Energiebürgergenossenschaften (Unterbezirk). (tty)
Glosse: Die Genossen und die große Politik
Seit Anfang der 1980er-Jahre heftig über den Nato-Doppelbeschluss gestritten wurde, kann man sich im Landkreis Kassel richtig sicher fühlen. Noch heute gibt es diverse atomwaffenfreie Zonen, die friedensbewegte Kommunalparlamente seinerzeit zu Dutzenden auswiesen.
Peter KetteritzschSpäter gab es Resolutionen zu den Irak-Kriegen, dem Krieg auf dem Balkan, dem 11. September und dem Einmarsch in Afghanistan. Nordhessische Kommunalpolitiker müssen sich nicht vorwerfen lassen, in weltpolitischer Hinsicht geschludert zu haben. Die Sozialdemokraten im Naumburger Stadtteil Altenstädt beschäftigen sich dagegen lediglich mit bundespolitischen Dingen. Auf ihre Initiative hin soll die Kreis-SPD beschließen, dass das Amt des Bundespräsidenten abzuschaffen ist. Die Nachbar-Genossen aus der Wolfhager Kernstadt kümmern sich derweil um die Pensionsansprüche des Staatsoberhauptes - solange es dieses noch gibt.
Andere Genossen trifft es noch schlimmer. Sie kümmern sich sogar um Themen, die die Menschen wirklich betreffen: Fahrpreiserhöhungen beim NVV zum Beispiel und die Übernahme von Azubis. Wie provinziell!
Von Peter Ketteritzsch

 
 

Counter

Besucher:296333
Heute:45
Online:2
 

Nachrichten

25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

24.04.2024 16:26 Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz
Das EU-Parlament hat heute mehrheitlich dem Kommissionsvorschlag zugestimmt, Umweltmindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik erheblich abzuschwächen. Das hat auch auf die deutsche Agrarlandschaft einen unmittelbaren Einfluss. „Die konservativen und rechtsextremen Parteien im EU-Parlament haben heute im Hauruckverfahren wesentliche Umweltaspekte der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgeweicht, für deren Etablierung es jahrzehntelange parlamentarische Prozesse und Folgeabschätzungen gebraucht hatte. Seit Jahresbeginn… Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz weiterlesen

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

Ein Service von websozis.info